„Syrienkonflikt – Ursachen, Akteure, Interessen und Schritte zu einem Ende des Krieges und einer politischen Lösung“: So lautete das hoch aktuelle Thema, über das der Journalist und UN-Korrespondent Andreas Zumach mit den zukünftigen Abiturienten diskutierte. Er schaffte es, den wohl kompliziertesten, komplexesten Konflikt der letzten Jahrzehnte in all seiner Vielschichtigkeit verständlich zu erklären. Seine These: Der Ursprungskonflikt zwischen Assad und den Reformen wäre längst beendet und hätte auch nicht diese katastrophalen Folgen gehabt, wenn nicht so viele ausländischen Akteure wie Saudi Arabien, Iran, USA, Russland, Türkei, Kurden, Islamischer Staat etc. in jenen Konflikt eingegriffen hätten und täglich eingreifen. Es gehe den Mächtigen nicht in erster Linie darum, das Leid und den Krieg zu beenden und Friede zu schaffen, sondern um die gewaltsame Durchsetzung ihrer politischen, wirtschaftlichen und religiösen Interessen. Da die Interessen der inländischen und ausländischen Akteure sehr unterschiedlich und konträr sind, wird dieser Krieg vermutlich noch lange dauern. Die Kinder, Frauen, Männer vor Ort und die Flüchtlinge zahlen einen unmenschlich hohen Preis für die brutale Machtpolitik und die sich überlagernden Stellvertreterkriege in einer Region, in der es wohl mehr Waffen als Menschen gibt und wo des einen Freunde des anderen Feinde sind.