Schüleraustausch mit Polen
Bereits zum zweiten Mal fand vom 12. bis 19. Oktober 2018 der Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Niepolomice bei Krakau statt. Nachdem im Mai letzten Jahres die polnischen Jugendlichen zu Gast bei den deutschen Schüler/innen waren und ein abwechlsungsreiches Programm erlebten, erfolgte im Herbst nun der Gegenbesuch.
Über die Erfahrungen einer teilnehmenden Schülerin:
Spanien, Frankreich, Irland – daneben scheint Polen nicht unbedingt das interessanteste Ziel zu sein. Das dachte ich mir auch und deshalb war Polen nicht meine erste Wahl. Trotzdem kann ich jetzt behaupten, dass ich keine bessere Entscheidung hätte treffen können. Zu sagen, dass ich nach diesem Austausch eine ganz neue Person bin, wäre vielleicht ein bisschen zu viel gesagt, aber es war auf jeden Fall eine großartige Erfahrung, die ich immer wieder machen würde. Nicht nur in Polen, sondern auch in Deutschland habe ich neue Freunde gefunden, die ich ohne diesen Austausch nie getroffen hätte. Natürlich war nicht alles, was wir gemacht haben, immer genau mein Ding, aber dank der vielen tollen Leute war es nie langweilig und ich bin jetzt um einen ganzen Haufen lustiger Erinnerungen reicher.
Obwohl unser Programm sowohl in Deutschland als auch in Polen sehr unterhaltsam und vielseitig war mit interessanten Museen, Rafting, Stadtführungen… gab es dies wahrscheinlich in ähnlicher Form auch bei den Sprach- und Studienfahrten. Also warum genau Polen? Weil der Polenaustauch nicht nur ein interessantes Sightseeing Programm bietet, sondern so viel mehr. Einen richtigen Einblick in die Kultur zum Beispiel. Wo lernt man mehr über ein Land als in einer Gastfamilie, in der man wirklich Teil dieses Lebens ist? Ich meine „Polands Next Topmodel“ werde ich wahrscheinlich nie wieder anschauen. Aber Spaß beiseite, ich war für eine Woche Teil des echten polnischen Lebens, in einer Gastfamilie, in der ich mich so warm und freundlich aufgenommen gefühlt habe, dass ich fast nicht gehen wollte. Unser Programm in Polen wurde von Menschen geplant, die wirklich wissen, wie Polen ist und was es ausmacht und die uns einen Einblick geben konnten, den man sonst nicht in so kurzer Zeit bekommt. In einem Austausch trifft man echte Menschen, man wird nicht einfach von ihrer Kultur überschwemmt, weil möglichst viel in einer Woche gelernt werden soll, sondern man sieht die kleinen Dinge. So konnte ich lernen, dass wir alle gar nicht so verschieden sind und dass man keine Angst davor haben muss neue Leute aus anderen Kulturen zu treffen und ich werde davon auch später noch profitieren.
Mein größtes Highlight war unsere „Polish Night“, in der wir so viel Spaß dabei hatten, zusammen ABBA Lieder zu singen und so viel gelacht haben, dass ich richtig traurig war, als es zu Ende ging. Aber es ging nicht immer nur darum Spaß zu haben. Als wir Auschwitz besichtigten, sind wir mit einem wichtigen Teil der deutsch-polnischen Vergangenheit in Berührung gekommen, den wir sonst vielleicht nie gesehen hätten.
Auch die Reise selbst war meiner Meinung nach besonders, denn es ist viel persönlicher in einer kleinen Gruppe zu reisen, die aus zehn Personen besteht, als in einer großen, in der Einzelne vielleicht untergehen. Wir hatten so nicht nur viel Kontakt zueinander, sondern auch Zeit, uns mit unseren Lehrerinnen auszutauschen. Der Polenaustausch war für mich ein positives Erlebnis, das ich jedem weiterempfehlen würde und ich bin sehr froh, dass ich ein Teil davon sein konnte.